Der Kompaktvan Opel Meriva macht Familien froh: viel Platz, geringe Kosten, und einen Parkplatz in der City findet man auch. Ein perfekter Freund – wären da nicht ein paar Handicaps. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Opel Meriva – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Opel Meriva (Typ B)

Bauzeit: 2010 bis 2017
Motoren: 95 PS (1.3 CDTI) bis 140 PS (1.4 T)
Preis: ab 4500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2011): fünf Sterne
Opel Meriva 1.6 CDTI
Die nach hinten angeschlagene Fondtüren sind gewöhnungsbedürftig und nicht immer praktisch.
Bild: Toni Bader
Das ist er: Platz, Platz und noch mal Platz. Auf 4,29 Metern. Und weil er so praktisch ist, sorgen die hinten angeschlagenen Fondtüren – vielleicht für Eltern beim Anschnallen des Nachwuchses interessant – für den revolutionären Touch. Als Basis dient nun der Astra, mit wahlweise folgenden Motoren: Benziner mit einer Leistungsspanne von 100 bis 140 PS und Dieselmotoren zwischen 95 und 136 PS. Abgesehen vom kleinsten Benziner verfügen alle Motoren über Turboaufladung.

Stärken

Das kann er: Selbst eine vierköpfige Familie lässt sich locker unterbringen. Er fährt sich ausgereift, das solide Fahrwerk lässt ihn satt auf der Straße liegen und bietet guten Komfort auf Langstrecken. Durch die variabel verschiebbaren Rücksitze verwandelt sich der Mikrovan mit einem Griff in einen Kleinlaster. So entsteht eine ebene Ladefläche mit einem Stauvolumen von üppigen 1500 Litern. Motortipp: Der ab Ende 2013 angebotene 1,6-Liter-Diesel ist sparsam und laufruhig.

Probleme

Das macht Ärger: Folgende Rückrufe: 2011er-Modelle wegen gelöster Schrauben an den Sitzschienen und 2013er-Meriva aufgrund von möglichen Rissen in der Zahnstange der Lenkung. Viele defekte Kraftstoffpumpen, Kühlerlüfter, Zündschlösser und Wegfahrsperren, gestörte Motorsteuerungen.

Opel Meriva (Typ A)

Bauzeit: 2003 bis 2010
Motoren: 75 PS (1.3 CDTI) bis 180 PS (OPC)
Preis: ab 1000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2003): vier Sterne
Opel Meriva
Der erste Meriva erhielt 2006 ein Facelift.
Bild: Christian Bittmann
Das ist er: Bruder des Zafira, nur kürzer. Mit 4,05 Metern ist der erste Meriva fast noch ein Kleinwagen, doch der lange Radstand und das Sitzkonzept Flex Space machen ihn zum Raumriesen und Variabilitätswunder. Der mittlere Sitz der Rückbank lässt sich versenken, damit die beiden äußeren Sitze um 7,5 Zentimeter nach innen rücken können. Schiebt man die Rückbank komplett nach hinten, haben vier Erwachsene jede Menge Platz. Ansonsten bietet der Kofferraum üppige 533 Liter, mit umgeklappter Rücksitzbank sogar 1308 Liter. Sicherheit: vier Airbags und ABS. PS. Abgesehen vom kleinsten Benziner verfügen alle Motoren über Turboaufladung.

Stärken

Das kann er: Lang und kurz: Komfortabel auf Reisen, wendig in der City. Wer die üppige Zuladung von 460 Kilo öfter nutzt, sollte aber mindestens 100 PS nehmen. Die beiden größeren Diesel wirken geradezu agil. Es gibt zahllose Editionen und Sondermodelle, oft gut ausgestattet bis hin zu sehr gutem Xenonlicht.

Probleme

Das macht Ärger: Das automatisierte Schaltgetriebe Easytronic, das oft mit Fehlfunktionen nervt oder ganz blockiert, defekte Hochdruckpumpen bei älteren Dieseln, Zündspulen, diverse Sensoren, Kühlwasserverlust sowie Rost an den Unterkanten der Türen.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Hier schreibt der Meriva B überwiegend positive Familiengeschichte: Achsaufhängung und -federn schneiden gut ab, die Antriebswellen perfekt. Dafür bereitet die Lenkanlage mehr Probleme als die der Meriva A. Der fällt aktuell durch labile Achsaufhängung und Lenkgelenke auf. Rost macht ebenfalls zu schaffen.

Licht

Ein trübes Kapitel. Schon bei jungen Meriva wir die vordere Beleuchtung häufig bemängelt, vor allem das Abblendlicht fällt negativ auf. Das alte Modell setzt den Trend fort mit Rückleuchten und Blinkern.

Bremsen

Die jüngeren Meriva B bremsen die sonst ganz gute Quote etwas aus, leichte Beanstandungen gibt es an der Funktion der Fußbremse. Der ältere Meriva schreibt rote Zahlen, für ihn gibt’s oft die Diagnose: marode Bremsleitungen und Bremsscheiben.

Umwelt

Von HU zu HU steigert der Meriva B seine Mängelquote in Sachen Ölverlust. Anders das Vorgängermodell, der Meriva A bleibt unter dem Durchschnitt. Dafür kritisieren die Prüfer zu oft korrodierte Abgasanlagen. Versöhnlich: Motormanagement und AU sind bei beiden kein Thema.

Fazit zum Opel Meriva

Das Familienglück könnte perfekt sein mit einem gebrauchten Meriva B – wäre da nicht die Inkontinenz. Ölverlust und Lichtmängel vermiesen ihm eine Topbilanz. Für Modell A muss man Geld für Reparaturen an Achsaufhängungen, Bremsleitungen, Lenkgelenken und Abgasanlagen zurücklegen. Aber immerhin legen 63,8 Prozent der 10-11-Jährigen die HU ohne Mängel ab.