Die kleinen Franzosen fühlen sich vor allem in der Stadt wohl. Der 208 II legt bei der HU gut vor, muss aber noch seine Haltbarkeit beweisen. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Peugeot 208 ll

Bauzeit: seit 2019
Motoren: 75 PS (1.2 PureTech) bis 131 PS (1.2 PureTech)
Preis: ab 12.400 Euro
Peugeot 208
Bild: Olaf Itrich
Das ist er: Generation zwei mit deutlich geschärfter Optik und SUV-Anleihen wie den verkleideten Radläufen und steilerem Grill. Titelträger „Auto des Jahres 2020“; um etwa acht Zentimeter in der Länge gewachsen, nur Fünftürer.

Stärken und Probleme

Das kann er: Die Gemüter spalten: Der ehemals rundlich-friedliche Kleinwagen blickt ziemlich forsch drein; unter der Optik leidet die Übersichtlichkeit. Es gibt eine Elektroversion mit 77 PS Dauerleistung – für die Stadt vollkommen okay.
Das macht Ärger: Bislang wenig. Beim 1.2-Benziner wegen des mitgeschmierten Zahnriemens auf die Ölwechselintervalle achten. Rückrufe betrafen u. a. lose Spurstangen.

Peugeot 208

Bauzeit: 2012 bis 2019
Motoren: 68 PS (68 VTi) bis 208 PS (GTi 30th)
Preis: ab 4.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2012): fünf Sterne
Peugeot 208 PureTech 110
Im Juni 2015 gab es ein Facelift für den Peugeot 208.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Das ist er: Sieben Zentimeter kürzer und 137 Kilo leichter als der Vorgänger. Gefällige Optik, frischerer Innenraum. Schon die Basis hat ABS, ESP, sechs Airbags, Berganfahrhilfe und Tempomat. Kombi und Cabrio gibt es nicht mehr.

Stärken und Probleme

Das kann er: Auf kurzen und Pendlerstrecken komfortabel sein. Recht weiche Federung – abgesehen vom GTi. Große Motorenauswahl bis zum 120-PS-Diesel. In der Stadt unpraktisch ist der große Wendekreis. Die Sitze sind mäßig bequem.
Das macht Ärger: Schnell verschlissene Kupplungen. Die Diesel neigen zu Ölverdünnung. Viele Rückrufe, darunter Probleme mit Achsschrauben und Zahnriemen.

Peugeot 207

Bauzeit: 2006 bis 2015 (CC)
Motoren: 73 PS (1.4) bis 175 PS (RC)
Preis: ab 1.400 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2006): fünf Sterne
Peugeot 207 1.4i
Der 207 CC wurde bis 2015 angeboten, die anderen bereits 2013 eingestellt.
Bild: Thomas Ruddies
Das ist er: Freundlich sein als Filou oder Tendance, aggressiv als Sport oder Platinum. Neben dem Steilheck auch als Kombi und Blechklappdach-Cabrio. Vier Airbags und ABS sind okay, später kamen Kopfairbags und ESP hinzu.

Stärken und Probleme

Das kann er: Günstig sein. Komfort gibt’s kaum, das harte Fahrwerk neigt zum Poltern. Unbequeme Seriensitze. Ab 2007 die gleichen sparsamen Benziner (95 und 120 PS) wie im Mini, darüber giftige Turbos, darunter gefilterte Diesel.
Das macht Ärger: Zahlreiche Elektrikprobleme. Turboschäden am 1,6-Liter-Diesel, Problem-Kettenspanner beim Benziner 150 THP. Diverse Rückrufe, zuletzt 2016.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Der aktuelle 208 und sein Ahn 207 zeigen wenig Problem an der Achsaufhängung, nur der erste 208 ist etwas schlechter als der Schnitt. Den 207 belasten defekte Federn und Dämpfer sowie mangelhafte Lenkgelenke. Seine Nachfolger sind hier unauffällig.

Licht

Mit dem 208 II ist endlich Besserung in Sicht. Der TÜV findet nur selten Schwachstellen an der Beleuchtung. Seine beiden Vorgänger fallen dagegen in allen Unterkategorien fast durchgängig mit tiefroten Zahlen auf. Vor allem das Abblendlicht und die Beleuchtung hinten sind häufig zu bemängeln.

Bremsen

Während die Handbremse erfreulich zuverlässig ist, sind die Werte für die Fußbremse der beiden älteren Modelle schlechter als im Schnitt. Wenig Kritik erhalten dagegen Bremsleitungen und Schläuche. Der Scheibenverschleiß ist durchgängig zu hoch.

Umwelt

Ölverlust wird nach sieben Jahren zum Thema, verhauene AUs nach neun. Die Abgasanlagen werden ab der zweiten HU überdurchschnittlich oft beanstandet.

Fazit

von

AUTO BILD
Keine Frage: Mit dem 207/208 haben die Franzosen einen sympathischen Kleinwagen auf die Räder gestellt, der fast jedem Motorengeschmack gerecht werden kann. Mit der Langzeitqualität ist es aber nicht so weit her. Der 208 Nummer zwei legt einen guten Start hin und gewinnt die Kleinwagenklasse. In den kommenden Jahren muss er beweisen, dass Peugeot aus den Schwächen der Vorgänger gelernt hat.