Mit dem EcoSport mischt Ford bei den Mini-SUV mit. Teils unkonventionell, aber nicht unpraktisch. Und mit jüngeren Exemplaren ist auch der TÜV recht zufrieden. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Ford EcoSport – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2014 bis heute
Motoren: 90 PS (1.5 TDCi) bis 140 PS (1.0 EcoBoost)
Preis: ab 8500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2013): 4 Sterne 
Ford EcoSport 1.0 EcoBoost
Praktisch ist die seitlich öffnende Hecktür des EcoSport.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Das ist er: Ein weltweit produziertes Mini-SUV, seit 2014 auch in Deutschland angeboten. Basis ist die siebte, bei uns ab 2008 verkaufte Generation des Fiesta. Weil der, nun ja, rustikal zusammengesteckte EcoSport die hiesigen Fugen-Fetischisten nicht auf Anhieb begeistern konnte, folgten schon 2015 das erste Facelift und 2017 die zweite Modellüberarbeitung. Zunächst entfiel auf Wunsch das außen an der Hecktür sitzende Reserverad, anschließend wurde das viele Hartplastik im Innenraum teilweise weich umschäumt.

Ford EcoSport: Stärken

Das kann er: Bis 2017 war der EcoSport auch mit Allradantrieb zu haben. Der wird in der Viermeterklasse aber kaum nachgefragt, musste deshalb weichen. Auch ein Automatikgetriebe ist aktuell nur noch für den mittleren Benziner zu haben. Das sind übrigens alles Einliter-Dreizylinder der EcoBoost-Generation; die Diesel sind 1,5-l- Vierzylinder. Ein wie von Ford gewohnt ausgefeiltes Fahrwerk sollte übrigens niemand erwarten, die Abstimmung geriet weich mit Neigung zum Poltern, aber trotzdem nicht komfortabel – und der Geradeauslauf ist eher wankelmütig. Geschmacksache: die seitlich angeschlagene Hecktür. Sie lässt sich leicht bedienen, benötigt in engen Parklücken aber viel Platz.

Ford EcoSport: Probleme

Das macht Ärger: Ein paar Leser bemängelten die geringe Anhängelast von 1100 kg gebremst, vereinzelt Elektronikmucken wie von der Wegfahrsperre nicht erkannte Schlüssel. Falsches Motoröl weicht den Zahnriemen der Ölpumpe auf – Motorschaden. Rückrufe: Bei 1500 Fahrzeugen des Baujahrs 2016 aus indischer Produktion gab es fehlerhafte Schweißnähte an den vorderen Querlenkern. Die konnten sich im Extremfall deformieren und so ein unkontrollierbares Fahrverhalten hervorrufen. Und bei Automatikgetrieben kann die Ölpumpe versagen, was zum Streik der Kraftübertragung führt.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Robust: Die Mängelquote der Radaufhängungen liegt weit unter dem Durchschnitt. Kein Wunder, der EcoSport wird hauptsächlich in Entwicklungsländer verkauft. Einzig die Lenkung bekommt häufiger als im Schnitt die rote Karte gezeigt. Unauffällig: Federn, Stoßdämpfer und die Antriebswellen, auch Rost ist nicht in Sicht.

Licht

Sowohl die Scheinwerfer als auch deren Einstellung fahren zu viele Mängelrügen ein. Die Rückleuchten stehen dem nicht nach, einzig die Blinker tun, was sie sollen.

Bremsen

Wirkung und Gleichmäßigkeit der Betriebsbremse werden zwar nur in durchschnittlichem Umfang beanstandet, jene der Handbremse jedoch bis zu siebenmal so oft. Kleiner Trost: An den Bremsscheiben liegt es schon mal nicht, deren Beanstandungen erreichen nur ein Viertel des üblichen Aufkommens. Dafür sind die Bremsschläuche gelegentlich rissig oder porös.

Umwelt

Hier gibt's noch mal Ärger: Der EcoSport verliert zu oft Öl, und ab dem fünften Jahr mehren sich Auspuffschäden. Die Abgasuntersuchung hingegen stellt keine Hürde dar.

Fazit zum Ford EcoSport

Ford hat was getan: Frühe Exemplare des EcoSport werden weniger mit Lob überschüttet, doch die ab dem 2015er-Facelift produzierten zeigen ein geringeres Mängelrisiko als der Durchschnitt. Was nicht bedeutet, dass man nicht genau hinsehen sollte, gerade bezüglich Ölverlust und schief ziehender Handbremse.